
Nach vier Verlusttagen in Folge, haben sich die Ölpreise am Dienstag spürbar erholen können. An den Märkten hatten sich im Laufe des Tage Hinweise auf eine Einigung Saudi-Arabiens mit anderen Kartellmitgliedern der OPEC in Bezug auf weiter zu senkende Förderquoten verdichtet. Am späten Abend hieß es dann, dass eine weitere Verschiebung möglich sein könnte, obwohl die Kartellmitglieder einem Kompromiss über die Fördermengen näher gekommen zu sein scheinen.
Rohöl der Atlantiksorte Brent kletterte um 1,70 Dollar oder 2,1% auf 81,68 Dollar pro Barrel, die amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte um 1,55 Dollar oder 2,1% auf 76,41 Dollar zu.
Informant: OPEC wird Angebot weiter kürzen
Die OPEC+, in der die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und Verbündete wie Russland zusammengeschlossen sind, wird am morgigen Donnerstag ein Online-Ministertreffen abhalten, um die Produktionsziele für 2024 zu erörtern.
Ein Informant aus den Reihen der OPEC+ hatte am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters geäußert, dass das erweiterte Kartell im Rahmen des Treffens größere kollektive Kürzungen der Ölproduktion bekannt geben wird. Gestern nun hieß es, dass angesichts der Unruhen innerhalb der OPEC+ eine Verlängerung der vorherigen Vereinbarung das wahrscheinliche Szenario ist. Eine Ausweitung der Produktionskürzungen sei weniger wahrscheinlich geworden, hieß es gestern aus dem Umfeld der OPEC gegenüber Reuters.
Commerzbank: Weitere Drosselung bleibt ungewiss
Im Verlauf der letzten Wochen hatte sich bei der Mehrheit Rohstoffanalysten bereits die Einschätzung durchgesetzt, dass wohl nicht nur zu einer Verlängerung der bestehenden freiwilligen Kürzungen von 1 Million Barrel pro Tag auf der Ministersitzung beschlossen wird, sondern es vielmehr um zusätzliche Kürzungen in gleicher Größenordnung geht.
Nach Einschätzung der Rohstoffexperten der Commerzbank dürften sich allerdings insbesondere die Vereinigten Arabischen Emirate gegen weitere Kürzungen stemmen. Deren Produktionsziel für 2024 sei erst auf der letzten OPEC+-Sitzung Anfang Juni auf ihr Drängen hin erhöht worden, gaben die Analysten gestern in einem Kommentar zu Bedenken. Dass es zu einer über die Verlängerung der bestehenden Kürzungen hinausgehenden Produktionsdrosselung kommen wird, sei daher nach Meinung der Cobanker weiterhin ungewiss.
Investmentprofis scheuen das Risiko
Angesichts dieser unsicheren Ausgangslagen haben Fondsmanager ihre Investments, mit denen sie auf weiter steigende Ölpreise spekulieren in der vergangenen Woche auf das niedrigste Niveau seit Anfang Juni reduziert. Sollte die Allianz keine zusätzlichen Kürzungen von etwa 1 Million Barrel pro Tag zusätzlich zu den von Saudi-Arabien verhängten Drosselungen ankündigen, könnten die Preise nach Ansicht von Analysten auf 70 Dollar pro Barrel fallen.
Marginale Aufschläge bei den Heizölpreisen
Obwohl die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heuten im frühen Handel leicht nachgeben, wirkt sich dies bislang noch nicht auf die Heizölpreise aus. Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet müssen je nach Region etwa +0,10 bis +0,40 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Dienstag.

Bei den Ölpreisen ging es am Montag den vierten Tag in Folge abwärts. Zu Wochenbeginn hatten veröffentlichte Daten aus dem Reich der Mitte gezeigt, dass die Gewinne der chinesischen Industrieunternehmen im Oktober deutlich langsamer gestiegen sind als zuvor erwartet wurde. Die Zahlen verdeutlichten einmal mehr das gebremste Wirtschaftswachstum beim weltweit größten Rohölimporteur.
Die globale Referenzsorte Brent fiel mit einem Minus von 0,7% bei 79,98 Dollar unter die Marke von 80 Dollar pro Barrel (a 159 Liter), die nordamerikanische Sorte WTI gab um 0,9% auf 74,86 Dollar nach. Brent ist seit den Höchstständen Ende September damit um mehr als 18% und WTI um mehr als 21% gefallen.
Weltweites Ölangebot nimmt weiter zu,…
Für die Ölhändler steht in dieser Woche das auf Donnerstag verschobene Treffen der OPEC+ im Fokus. Nach Ansicht von Analysten werden sich die Minister mit dem internen Quotenstreit und dem wachsenden weltweiten Angebot befassen müssen.
Vor allem in den USA haben die Lagerbestände zuletzt wieder deutlich zugenommen. Nachdem die Vorräte im September den niedrigsten Stand in diesem Jahr erreicht hatten, sind sie in fünf der letzten sechs Wochen wieder angestiegen. Insgesamt wird an den Ölmärkten damit gerechnet, dass Staaten, die nicht der OPEC angehören, ihre Ölproduktion im kommenden Jahr weiter ausbauen werden.
…was zusätzliche Kürzungen wahrscheinlicher macht
Vor diesem Hintergrund wird erwartet, dass Saudi-Arabien und Russland ihre freiwilligen Lieferkürzungen verlängern werden. Marktbeobachter halten aber auch weitergehende Kürzungen des Ölkartells für möglich. So oder so dürften die am Donnerstag getroffenen Entscheidungen den Ölhandel in diesem Quartal und auch im nächsten Jahr stark beeinflussen.
Beibehaltung des status quo würde Ölpreise belasten
Die Analysten von Goldman Sachs erwarten eine Verlängerung der einseitigen saudischen und russischen Kürzungen bis mindestens in das erste Quartal 2024 hinein. Die Goldmänner gehen von einer Beibehaltung des status quo in Bezug auf die Förderquoten aus, schließen aber auch tiefgreifendere Kürzungen auf Kartell-Ebene nicht aus.
Die Entscheidung der OPEC+, ihr November-Treffen zu verschieben, hat „sowohl die Unsicherheit als auch die Erwartungen erhöht, was ein gefährlicher Cocktail für Händler ist“, so Rebecca Babin, Senior Energy Trader bei CIBC Private Wealth „Sollte es keine Einigung bei den Förderquoten geben, würde dies den Markt weiter unter Druck setzen“, warnte sie.
Heizölpreise mit moderaten Aufschlägen
Nachdem die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heuten im frühen Handel leicht zulegen, wirkt sich dieses Plus auch auf die Heizölpreise aus. Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet müssen je nach Region etwa +0,20 bis +0,70 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zu Wochenbeginn.

Nichts beschäftigt die Teilnehmer an den Ölmärkten derzeit mehr, als die in dieser Woche am Donnerstag anstehende Ministersitzung der OPEC+.
Als die Nachrichtenagentur Bloomberg in der letzten Woche Analysten zu ihren Erwartungen hinsichtlich weiterer Produktionskürzungen der OPEC+ befragte, erwartete nur ein Experte eine Verlängerung der bestehenden Kürzungen. Nachdem das OPEC+-Treffen wegen Querelen um Förderquoten um vier Tage vom 26. auf den 30. November verschoben wurde, zeigt sich die Analystengilde jetzt uneins.
Experten uneins über den weiteren Weg der OPEC+
Wenn die OPEC+ nun am Donnerstag virtuell zusammentritt, sagen rund 50 Prozent der von Bloomberg am Freitag befragten Analysten voraus, dass das erweiterte Kartell die bestehenden Förderkürzungen von rund einer Million Barrel (a 159 Liter) pro Tag bis 2024 verlängern wird. Sechs Analysten sagten voraus, dass es für alle Kartellmitglieder zusätzliche Kürzungen geben wird. Zwei weitere Analysten prognostizierten, dass wieder nur Saudi-Arabien und Russland drossen würden.
OPEC-Delegierte signalisieren Verlängerung der Ölkürzungen…
Zuvor war zu Wochenschluss bekannt geworden, dass die OPEC+ in den Gesprächen mit ihren afrikanischen Erzeugern Angola, Nigeria und Kongo über die Quoten für 2024 Fortschritte erzielt habe. Die von Reuters und Bloomberg befragten Analysten scheinen zuversichtlich zu sein, dass die OPEC+-Mitglieder bei ihrem Treffen eine Einigung erzielen werden.
Laut Bloomberg haben die OPEC+-Delegierten in erster Linie signalisiert, dass es sich lediglich um eine Verlängerung der bestehenden Förderkürzungen bis 2024 handeln würde.
…aber Rohstoffexperten bleiben skeptisch!
Öl-Analysten vertreten dagegen eine gegensätzliche Meinung und die Ansicht, dass der jüngste Einbruch der Ölpreise auf 80 Dollar und die schwache Ölnachfrage, die wie üblich im ersten Quartal des neuen Jahres erwartet wird, die Voraussetzungen für weitere potenzielle Produktionskürzungen und nicht nur für eine Verlängerung schaffen würde.
Commerzbank: Sinkende Ölpreise bei gleichbleibender Produktion
Nach Einschätzung der Rohstoffanalysten der Commerzbank scheint Saudi-Arabien weiterhin bereit zu sein, einen Großteil der Angebotskürzung zur Stabilisierung des Ölmarktes zu schultern. Eine Fortsetzung der freiwilligen Drosselung im ersten Quartal scheint ihrer Ansicht nach damit wieder eine ausgemachte Sache. Fraglich sei höchstens, ob sich das Kartell auf darüber hinausgehende Kürzungen einigen könne.
Die Commerzbanker gehen davon aus, dass sich die OPEC lediglich auf leichte Anpassungen der Produktionsquoten verständigt und darüber hinaus Handlungsbereitschaft im Falle einer enttäuschenden Nachfrageentwicklung signalisiere.
Für die Ölpreisentwicklung bis zur OPEC+-Sitzung am Donnerstag bedeutet die nach Einschätzung der Analysten schwankende Preise um 80 Dollar. Werde das aktuelle Produktionsniveau per saldo beibehalten, könnten die Preise angesichts der enttäuschten Erwartungen zeitweise leicht absacken, prognostizieren die Rohstoffexperten.
Heizölpreise geben weiter nach
Nachdem die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute im frühen Handel spürbar nachgeben, wirkt sich dieses Minus auch auf die Heizölpreise aus. Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet müssen je nach Region etwa -1,00 bis -1,70 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch zum Wochenschluss.

Rund eine Woche vor der am 30. November beginnenden UN-Klimakonferenz COP28, werden bereits die ersten klimapolitischen Pflöcke eingeschlagen und Zeichen gesetzt.
„Die Öl- und Gasindustrie steht auf der COP28 in Dubai vor einem Moment der Wahrheit“, warnte der Vorsitzende der Internationalen Energieagentur (IEA) Fatih Birol gestern in einer Erklärung. Es gehe schlichtweg darum, die Dekarbonisierung zu unterstützen oder weiterhin zum Klimawandel beizutragen, so die IEA in einem zur Wochenmitte veröffentlichten Bericht.
IEA: 50 Prozent anstatt 2,5 Prozent
Während sich Fachleute aus der Energiebranche und politische Entscheidungsträger auf den COP28-Klimagipfel in Dubai Ende dieses Monats vorbereiten, fordert die IEA, dass Öl- und Gasproduzenten, die die Ziele des Pariser Abkommens erreichen wollen, bis 2030 die Hälfte ihrer Kapitalausgaben in saubere Energieprojekte investieren müssen.
Zum Vergleich: Im Jahr 2022 investierte die Öl- und Gasindustrie laut IEA rund 20 Milliarden Dollar in saubere Energie. Das sind gerade einmal 2,5 Prozent ihrer gesamten Investitionsausgaben.
Nur 20 Prozent der Öl- und Gasindustrie investieren in saubere Energie
Nach Angaben der IEA machen die Öl- und Gasunternehmen, die angekündigt haben, ihre Aktivitäten in Richtung saubere Energie zu diversifizieren, bisher nur knapp ein Fünftel der derzeitigen weltweiten Öl- und Gasproduktion aus.
Für die Öl- und Gasindustrie kommt nach Einschätzung der IEA nun die Stunde der Wahrheit. Denn die meisten Unternehmen würden die Energiewende nur von der Seitenlinie aus beobachten. Insgesamt würden die Öl- und Gasproduzenten nur 1 Prozent der gesamten weltweiten Investitionen in saubere Energien ausmachen, so die IEA.
„Da die Welt unter den Auswirkungen einer sich verschärfenden Klimakrise leidet, ist es weder sozial noch ökologisch vertretbar, so weiterzumachen wie bisher“, gab Fatih Birol in seiner Erklärung zu Bedenken.
Öl- und Gaskonzerne machen beim Thema Energiewende einen Rückzieher
Die weltgrößten internationalen Öl- und Gaskonzerne haben seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine und der Energiekrise im vergangenen Jahr ihre mittel- bis langfristigen Strategien überdacht. Alle europäischen Großkonzerne streben weiterhin eine Netto-Null-Emission bis 2050 an.
Aber einige der größten, darunter BP und Shell, haben ihre Versprechen, die Öl- und Gasproduktion zu drosseln, zurückgeschraubt. Stattdessen signalisierten sie die Welt so lange mit fossiler Energie versorgen zu wollen, wie sie diese benötigt wird.
Erst am Mittwoch hatte der italienische Energieversorgungsriese Enel bekanntgegeben, bei seinen Investitionen in erneuerbare Energien vorsichtiger und selektiver vorzugehen. Als Gründe wurden hohe Zinsen und steigende Kosten bei den Ausgaben für saubere Energie genannt.
Die steigende Verschuldung war einer der Gründe, warum die italienische Regierung, die der größte Einzelaktionär von Enel ist, im Frühjahr beschlossen hatte, den früheren Vorstandsvorsitzenden des Konzerns abzusetzen.
Bei den Inlandspreisen zeigen sich heute im Vergleich zu Donnerstagmorgen nur leichte Preiskorrekturen. So ergeben sich heute bei den Preisen für 100 Liter Heizöl im Bundesgebiet, je nach Region, Veränderungen von etwa –0,50 bis +0,30 Euro gegenüber dem Vortag.

Die Ölpreise beendeten gestern einen äußerst schwankungsfreudigen Handelstag im Minus. Die globale Referenzsorte Brent gab um 1,3% nach, nachdem sie im Verlauf des Mittwochs zeitweise um 4% nach unten gerutscht war. Die amerikanische Sorte WTI verringerte einen zwischenzeitlichen Verlust von 5% bis zum Handelsende auf ein Minus von nur noch 1,2%.
US-Ölvorräte steigen kräftig an
Der Handel war zur Wochenmitte von zwei Meldungen geprägt. So hatte das Energieministerium der Vereinigten Staaten (Department of Energy) am frühen Abend für die Woche vom 17. November einen Bestandszuwachs von 8,7 Millionen Barrel Rohöl gemeldet, nachdem Analysten im Vorfeld mit einem Lageraufbau von lediglich 1,16 Millionen Barrel gerechnet. Am Dienstag hatten die Daten des American Petroleum Institute (API) einen starken Anstieg der US-Rohölvorräte in ähnlicher Größenordnung gezeigt.
OPEC verschiebt anstehende Sitzung überraschend um fünf Tage
Bereits am Nachmittag war zuvor das Gerücht über die Agenturen verbreitet worden, dass die OPEC und ihre Verbündeten das anstehende Ministertreffen, bei dem sie über eine Kürzung der Ölproduktion beraten sollten, vom 25. auf den 30. November verschieben. Dies führte zu Spekulationen am Rohölmarkt, dass die Erzeuger ihre Produktion weniger stark kürzen könnten als zuvor angenommen. Laut Aussagen aus dem Umfeld der OPEC konnten sich die Produzenten vor dem ursprünglich für dieses Wochenende anberaumten Treffens nur schwer auf die Fördermengen und damit auf mögliche Kürzungen einigen.
Als im weiteren Verlauf des Nachmittags bekannt wurde, dass die Verschiebung mit den Forderungen der drei kleineren afrikanischen Ländern Angola, Kongo und Nigeria einhergeht, die höhere Lieferquoten für sich beanspruchen, erholten sich die Ölpreise an den Rohölmärkten deutlich.
„Ölprinz“: Das hohe Ölangebot ist das Problem
Gestern hatte Pierre Andurand, einer der profiliertesten Rohstoffspekulanten und am Markt als „Ölprinz“ bekannt, in einem Interview darauf hingewiesen, dass die Märkte derzeit fein ausbalanciert sind und es weder ein massives Über- noch ein Unterangebot gibt. „Das Nachfragewachstum ist sehr stark. Das Angebot ist das Problem. Es gibt viel mehr Angebot als erwartet“, fügte Andurand hinzu, und dass die OPEC+ möglicherweise ihre Produktionskürzungen ausweiten müsse.
US-Investmentbanken: Zusätzliche Kürzungen wenig wahrscheinlich
Eine zusätzliche, kollektive Kürzung durch das Erdöl-Kartell würde die Preise um einige Dollar nach oben treiben, warnten in diesem Zusammenhang die Analysten von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Sie wiesen allerdings auch darauf hin, dass ein solches Ergebnis nicht ihr Basisszenario sei. Auch deren Kollegen vom Bankhaus Morgan Stanley halten eine Verschärfung der Angebotsbeschränkungen im aktuellen Stadium für unwahrscheinlich. Die Citigroup wiederum schätzt die Chancen für eine weitere Kürzung auf 20 Prozent.
Bei den Inlandspreisen ergeben sich heute im Vergleich zu Dienstagmorgen Preisabschläge, die allerdings vergleichsweise moderat ausfallen. So kosten 100 Liter Heizöl im Bundesgebiet heute, je nach Region, etwa –0,60 bis -1,20 Euro weniger als noch zur Wochenmitte.

Die Ölpreise schlossen am Dienstag nahezu unverändert, nachdem sie sich an den zwei vorherigen Handelstagen von den massiven Verlusten der letzten vier Wochen leicht erholt hatten. Momentan konzentriert sich die Frage der Marktteilnehmer darauf, was die OPEC+ auf ihrer Sitzung am kommenden Sonntag in Anbetracht des jüngsten Ölpreisverfalls beschließen wird.
Kann Saudi-Arabien weitere OPEC-Mitglieder von zusätzlichen Kürzungen überzeugen?
Rohstoffexperten gehen weiterhin davon aus, dass Saudi-Arabien und Russland ihre zusätzlichen freiwilligen Kürzungen bis Anfang 2024 verlängern werden. Weniger klar ist jedoch, ob die OPEC+-Gruppe als Ganzes weitere Kürzungen vornehmen wird.
Eine stärkere Kürzung des Kartells in Verbindung mit der Verlängerung der freiwilligen Beschränkungen der Saudis und Russen würde den derzeit erwarteten Marktüberschuss an Rohöl nach Meinung von Analysten im ersten Quartal 2024 zunichtemachen.
Auf ihrer letzten Sitzung im Juni hatte sich die OPEC+ auf eine umfassende Vereinbarung zur Begrenzung des Angebots bis 2024 geeinigt. Saudi-Arabien sagte im Juli eine freiwillige Produktionskürzung um 1 Million Barrel pro Tag zu, die es inzwischen bis Ende 2023 verlängert hat.
Internationale Energieagentur: Märkte bleiben gut versorgt
Nach Einschätzung der Leiterin der Abteilung Ölmärkte und Industrie der Internationalen Energieagentur (IEA) wird der globale Ölmarkt im nächsten Jahr einen leichten Angebotsüberschuss aufweisen, selbst wenn die OPEC+-Staaten ihre Förderkürzungen bis ins nächste Jahr hinein verlängern.
Derzeit befinde sich der Ölmarkt jedoch in einem Defizit und die Vorräte würden „schnell“ abnehmen, sagte Toril Bosoni am Rande einer Konferenz in Oslo. „Die weltweiten Ölvorräte sind auf einem niedrigen Niveau, was bedeutet, dass man eine erhöhte Volatilität riskiert, wenn es entweder auf der Nachfrage- oder auf der Angebotsseite Überraschungen gibt“, fügte sie hinzu.
Drittgrößter OPEC-Produzent stellt sich quer
Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), der drittgrößte OPEC-Produzent nach Saudi-Arabien und dem Irak, könnten ihre Ölproduktion im nächsten Jahr sogar erhöhen, da sie im Rahmen des OPEC+-Abkommens eine höhere Quote erhalten haben.
Die VAE hatten bereits im Sommer bekräftigt, dass sie sich den freiwilligen Produktionskürzungen der Saudis nicht anschließen würden. Sie argumentieren seit Jahren, dass es ihnen erlaubt sein sollte, mehr als ihre derzeitige OPEC+-Quote zu fördern, da sie ihre Produktionskapazitäten ausgebaut haben.
Auf der Juni-Tagung wies die OPEC+ den Emiraten eine höhere Quote zu, die ihre Produktion um 200.000 Barrel pro Tag auf 3,219 Millionen pro Tag im Jahr 2024 ansteigen lässt. Ein Anstieg der Ölproduktion der VAE im nächsten Jahr bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass die OPEC+-Gruppe als Ganzes mehr Öl fördern würde – einige Mitglieder wie Angola liegen unter ihren bereits gesenkten Quoten.
Nachdem die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute Morgen weiter anziehen, wirkt sich dieses Plus auch auf die Heizölpreise aus. Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet müssen je nach Region etwa +1,55 bis +2,15 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zur Wochenbeginn.

Die Rohölpreise legten auch zum Auftakt der neuen Woche weiter kräftig zu. Die US-Sorte WTI verbuchte Gewinne in Höhe von 1,8% und ging bei 77,83 US-Dollar je Barrel aus dem Handel, die Atlantiksorte Brent verteuerte sich sogar um 2,1% auf 82,32 US-Dollar. Trotz der zuletzt wieder angestiegenen Ölpreise, notieren diese immer noch erheblich unter ihren Ende September aufgestellten Jahreshöchstständen. Als Hauptgründe für den vorangegangenen Kursrutsch werden schwache Wirtschaftsdaten aus den beiden größten Ölmärkten, den Vereinigten Staaten und China, angeführt.
Gefahr weiterer Sanktionen
Die niedrigeren Rohölpreise sind sowohl für die Volkswirtschaften der USA als auch für die EU positiv. Aber neue Gerüchte über weitere Ölsanktionen und deren Durchsetzung könnten das Pendel schnell wieder in eine andere Richtung umschlagen lassen.
Denn inzwischen nehmen die USA die iranische Ölindustrie einmal mehr ins Visier, da der Mullah-Staat die Terrororganisation Hamas unterstützt. Interessant dabei ist, dass ein hochrangiger US-Diplomat ein Szenario bevorzugt, indem die Ölexporte des Iran nicht komplett sanktioniert, sondern lediglich auf einem niedrigeren Niveau gehalten werden sollen. Dies würde sich positiv auf das Ölangebot und damit auf die Ölpreise auswirken. Ziel sei es, die iranischen Ölexporte um etwa eine Million Barrel (a 159 Liter) pro Tag zu reduzieren.
USA und EU drohen, aber…
Das klingt aus der Sicht des Weißen Hauses sicherlich nach dem perfekten Szenario. Leider hört sich das aber sehr nach „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“ an. Eine ähnliche Vorgehensweise ist übrigens auch bei der Preisdeckelung der sieben führenden Industrieländer G7 auf russisches Öl zu beobachten.
Anfang letzter Woche hatte es Meldungen in der Presse gegeben, dass Dänemark den Beginn von Inspektionen und mögliche Blockaden russischer Öltanker, die durch seine Gewässer fahren, erwägt. Die Meldung erfolgte im Kontext des jüngsten Versuchs der EU, eine Preisobergrenze für Ölexporte aus Russland durchzusetzen.
Nur einen Tag nach der Veröffentlichung der Presseberichte erklärten EU-Quellen, dass russische Öltanker nicht zu den Zielobjekten des EU-Plans zur besseren Durchsetzung der Preisobergrenze von 60 US-Dollar je Barrel gehören.
…mögliche Angebotsverknappung der OPEC macht Sanktionen weniger wahrscheinlich!
Nach den jüngsten Meldungen über eine Angebotsverknappung durch die OPEC würde die Durchsetzung von Sanktionen sowohl gegen Russland als auch gegen den Iran die Angebotsverringerung noch verstärken. Und sowohl die EU als auch die USA benötigen niedrigere Ölpreise, nicht höhere.
Die Menschen in der EU haben bereits mit ihren Energierechnungen zu kämpfen, während die USA versuchen, günstig Öl für ihre nahezu leeren strategischen Erdölreserven zu kaufen. Sollten sich die Sanktionsbehörden jedoch entschließen, ihren Worten Taten folgen zu lassen, könnte sich das weltweite Ölangebot erheblich verknappen.
Nachdem die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, gestern weiter zugelegt haben, wirkt sich dieses Plus auch auf die Heizölpreise aus. Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet müssen je nach Region etwa +0,50 bis +1,10 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zur Wochenbeginn.

Die Preise für die beiden wichtigsten Ölsorten Brent und WTI sind am Freitag um jeweils 4,1% gestiegen. Damit erholten sie sich von einem Viermonatstief, auf das sie noch am Donnerstag gefallen waren. Trotz des für Ölinvestoren versöhnlichen Handelstages, blieb es auf Wochensicht immer noch bei einem Minus für die Ölpreise.
Es war damit die vierte Woche in Folge mit nachgebenden Notierungen an den Ölmärkten. Die Ölpreise für die Atlantiksorte Brent sind seit Ende September in der Spitze um über 20% von 98 Dollar auf etwa 79 Dollar pro Barrel zurückgegangen.
Quellen: OPEC könnte Ölangebot stärker reduzieren
Die Erholungsbewegung setzte am späten Freitag ein, nachdem drei Informanten aus dem Umfeld der OPEC+ der Nachrichtenagentur Reuters mitgeteilt hatten, dass das Kartell und seine Verbündeten bei seinem Treffen am 26. November über zusätzliche Kürzungen der Ölversorgung nachdenken wird. Eine OPEC+-Quelle, die nicht namentlich genannt werden wollte, äußerte, dass die bestehenden Drosselungen möglicherweise nicht ausreichen und die Gruppe bei ihrem Treffen wahrscheinlich analysieren wird, ob weitere Maßnahmen ergriffen werden können. Zwei weitere Informanten sagten, dass stärkere Kürzungen diskutiert werden könnten.
Commerzbank: Schmerzgrenze für Saudi-Arabien erreicht
Die Besorgnis über die Nachfrage und einen möglichen Überschuss im nächsten Jahr hat die Preise unter Druck gesetzt, trotz der Unterstützung durch die OPEC+-Kürzungen und den Konflikt im Nahen Osten. Mit dem Rückgang des Ölpreises auf 80 Dollar dürfte für Saudi-Arabien nach Ansicht der Rohstoffexperten der Commerzbank die „Schmerzgrenze“ erreicht sein. Ihrer Ansicht nach sollte das sich abzeichnende „Knapper für länger“ einen weiteren Preisrutsch verhindern.
Experten: Saudi-Arabien droht wirtschaftlicher Abschwung
Die OPEC+ hat kein Preisziel für ihr gefördertes Öl. Die Mitglieder sind vom Öl als wichtigster Einnahmequelle für ihre Länder abhängig. Analysten erklärten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Verlängerung der saudi-arabischen Ölkürzungen das Risiko eines saudischen Wirtschaftsabschwungs in diesem Jahr erhöhe. Saudi-Arabien hat bei früheren Treffen wiederholt betont, dass es eine strikte Einhaltung der Kürzungen anstrebt, damit alle Mitglieder die Last der geringeren Produktion teilen.
Freiwillige Kürzungen bis Q1 2024
Saudi-Arabien, Russland und andere Mitglieder der OPEC+ haben bereits zugesagt, ihre Ölproduktion in einer Reihe von Schritten ab Ende 2022 um insgesamt 5,16 Millionen Barrel pro Tag oder etwa fünf Prozent der täglichen weltweiten Nachfrage zu kürzen. Die Kürzungen umfassen 3,66 Millionen Barrel pro Tag durch die OPEC+ und zusätzliche freiwillige Kürzungen durch Saudi-Arabien und Russland.
Auf der letzten Sitzung im Juni einigte sich die OPEC+ auf eine weitreichende Vereinbarung zur Begrenzung des Angebots bis 2024. Saudi-Arabien verpflichtete sich zu einer freiwilligen Produktionskürzung von einer Million Barrel pro Tag im Juli, die es inzwischen bis Ende 2023 verlängert hat. Zunehmend mehr Analysten gehen angesichts des jüngst erfolgen Preisabschlags davon aus, dass Saudi-Arabien die freiwillige Kürzung mindestens bis zum ersten Quartal 2024 beibehalten wird.
Nachdem die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute Morgen leicht anziehen, wirkt sich dieses Plus auch auf die Heizölpreise aus. Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet müssen je nach Region etwa +1,00 bis +1,60 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zum Wochenschluss.

Die Ölpreise haben am Donnertag den dritten Tag in Folge den Rückwärtsgang eingelegt und sind damit auf dem besten Wege, auch die vierte Woche hintereinander mit einem negativen Vorzeichen zu beenden. Die US-Sorte WTI verbuchte Verluste in Höhe von 4,9 Prozent und ging bei 72,90 je Barrel aus dem Handel, die Atlantiksorte Brent verbilligte sich um 4,6 Prozent auf 77,42 pro Barrel fiel. Beide Sorten notieren damit auf dem niedrigsten Stand seit Anfang Juli.
Reihe von Faktoren für Kursrutsch verantwortlich
Die massiven Kursverlusten kamen in dieser Woche aufgrund von Sorgen vor einer global schwächeren Ölnachfrage und dem Zustand der chinesischen Wirtschaft zustande. Denn der Einfluss, den die wirtschaftliche Wiederbelebung im Reich der Mitte nach der Pandemie auf die Ölpreise hatte, schwindet. Gleichzeitig produzieren die USA mehr Öl als jedes andere Land in der Geschichte, ganz zu schweigen von der Produktion in Kanada, Brasilien, Nigeria und Guyana.
Hinzu kommen die saisonalen Auswirkungen der typischerweise im Winter nachlassenden Nachfrage. „Wenn man eine starke Welle des Angebotswachstums außerhalb der OPEC+ und einen saisonalen Nachfragerückgang hat, führt das zu einer Situation wie dieser“, gab Jim Burkhard, Präsident of S&P Global Commodity Insights gestern zu Bedenken.
Spekulanten reizen Saudi-Arabien
Da der gestern erfolgte Kursrutsch ohne neue fundamentale Daten erfolgte, führten Händler, nach dem Rutsch der Brent-Sorte unter die 80-Dollar-Marke, technische Verkäufe als Grund für die Verluste an. Die Organisation erdölexportierender Länder wiederum hat Spekulanten für den jüngsten Preisverfall verantwortlich gemacht und die negative Stimmung als übertrieben abgetan.
Bereits in der vergangenen Woche hatte der saudi-arabische Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman Spekulanten als Auslöser für den jüngsten Rückgang der Ölpreise genannt. Obwohl diese Einschätzung nur einen Teil der Fakten widerspiegelt, hat bin Salman da einen Punkt. Denn das Datenmaterial von den Terminmärkten zeigt eindeutig, dass Hedgefonds und andere Fondsmanager ihre Positionen, mit denen sie auf steigende Ölnotierungen setzen, im Oktober stark reduziert haben
Wetten auf sinkende Ölpreise verachtfacht
Insgesamt verachtfachten sich nach Angaben von Rohstoffanalysten die Wetten auf fallende Preise, während die Fondsmanager ihre Positionen auf steigende Kurse auf ein Vier-Monats-Tief reduzierten. Die OPEC und ihr Anführer und größter Produzent, Saudi-Arabien, beharren darauf, dass die Nachfrage nach wie vor robust sei und dass der Ausverkauf des Öls von 95 Dollar je Barrel auf 80 Dollar in den vergangenen Wochen aufgrund „übertriebener“ Sorgen über die Nachfrage übertrieben gewesen sei.
Saudi-Arabien und Russland könnten Produktionskürzung verlängern
Die übermäßige Anhäufung von Positionen, mit denen Fondsmanager auf fallende Ölpreise setzen, könnte Saudi-Arabien dazu veranlassen, seine zusätzliche Produktionskürzung von 1 Million Barrel pro Tag – oder zumindest einen Teil davon – bis 2024 zu verlängern. Die freiwillige Kürzung des Königreichs und die zugesagte Exportreduzierung Russlands in Höhe von 300.000 Barrel pro Tag sind derzeit bis Ende 2023 befristet.
Da der Ölpreis jedoch auf 80 Dollar gesunken ist, könnten die beiden OPEC+-Erzeuger versuchen, die Preise durch eine Verlängerung der Kürzungen wieder in die Höhe zu treiben. In Anbetracht der saisonal niedrigeren Ölnachfrage im ersten Quartal eines jeden Jahres könnte eine Verlängerung der zusätzlichen Förderkürzungen durchaus in Betracht kommen.
Angesichts der gestern zu verzeichnenden Kursverluste an den Rohölmärkten, ergeben sich heute bei den den Inlandspreisen im Vergleich zu Donnerstagmorgen Preisabschläge, die allerdings vergleichsweise moderat ausfallen. So kosten 100 Liter Heizöl im Bundesgebiet heute, je nach Region, etwa -2,50 bis -3,30 Euro weniger als gestern.

Die Ölpreise verbilligten sich am Mittwoch den zweiten Tag in Folge, obwohl frische Konjunkturdaten aus China ermutigende Signale zum Zustand der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gesendet hatten. Die Industrieproduktion wuchs im Reich der Mitte im Oktober um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr schneller als zuvor prognostiziert und auch das Wachstum der Einzelhandelsumsätze um 7,6 Prozent hatte die Erwartungen der Analysten ebenfalls übertroffen.
Die Kurse für die Atlantiksorte Brent fielen zur Wochenmitte um 1,75 Prozent auf 81 Dollar pro Barrel, während die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) um zwei Prozent auf 76,67 Dollar pro Fass abrutschte.
Am heutigen Donnerstagmorgen unterstreichen unterdessen neu veröffentlichte Daten die Besorgnis über den chinesischen Immobiliensektor. Demnach sind die Preise für neue Häuser im Oktober den vierten Monat in Folge gefallen, die Immobilienverkäufe gingen im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Prozent zurück.
2024: Nicht-OPEC-Angebot wird Erwartungen übertreffen
Vitol, der weltweit größte unabhängige Ölhändler, sieht für das kommende Jahr Anzeichen für eine weitere Entspannung an der Rohölfront. Die Experten erwarten für 2024, ziemlich gut ausbalancierte globale Ölmärkte. Sie prognostizieren sogar einen leichten Angebotsüberschuss im nächsten Jahr, da die Nachfrage und das Wachstum des Nicht-OPEC-Angebots die Erwartungen übertreffen werden.
Trotz gestiegener Nachfrage kann Saudi-Arabien weniger produzieren
Laut Vitol hat die weltweite Ölnachfrage das Niveau von 2019 überschritten und wird voraussichtlich weiter steigen. Da das Produktionswachstum der Nicht-OPEC-Länder frühere Höchststände übertroffen habe und weiter wachse weiter, müsse das Angebot trotz der geringen Investitionen in den letzten Jahren durch zusätzliche Kürzungen seitens der großen Produzenten wie Saudi-Arabien eingeschränkt werden.
Summa summarum liegt die Nachfrage Vitol zufolge gegenüber 2019 zwar um 2,3 Millionen Barrel pro Tag höher. Die Saudis müssten derzeit aber lediglich eine Produktion von 9 Millionen Barrel pro Tag anbieten, um den Markt auszugleichen. Das sei nur geringfügig über dem Niveau der saudischen Produktion während COVID-19. Vor allem das Produktionsplus aus Nigeria habe positiv überrascht habe, so Giovanni Serio, der Globale Leiter Research von Vitol.
Benziner bleiben in China gefragt
In Bezug auf raffinierte Kraftstoffe sagte Serio, es sei verfrüht zu sagen, dass die Benzinnachfrage in China ihren Höhepunkt erreicht hat, da die Verkäufe von Benzinern immer noch auf einem stabilen Niveau liegen.
„Wenn man sich das Wachstum der Benzinautoflotte anschaut, erwarten wir im nächsten Jahr immer noch 11 Millionen zusätzliche Autos. Und in diesem Jahr sind 12 Millionen Neuwagen in China Benzinfahrzeuge, die netto in die Flotte aufgenommen werden“, sagte Serio.
Kerosinnachfrage erreicht erst 2040 Höhepunkt
In der Zwischenzeit sinkt die Nachfrage nach Schiffskraftstoff aufgrund der verbesserten Effizienz und der zunehmenden Verwendung alternativer Kraftstoffe, fügte er hinzu. Serio geht davon aus, dass die Nachfrage nach Flugzeugtreibstoff im nächsten Jahr wieder das Niveau von vor der COVID 2019 erreichen wird, und fügte hinzu, dass die Nachfrage nach Kerosin wahrscheinlich erst nach 2040 ihren Höhepunkt erreichen wird.
Nachdem die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute Morgen leicht anziehen, wirkt sich dieses Plus auch auf die Heizölpreise aus. Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet müssen je nach Region etwa +0,35 bis +1,05 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zur Wochenmitte.