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Die Preise an den internationalen Ölmärkten machen am frühen Freitagmorgen einen deutlichen Satz oben, nachdem Nachrichtenagenturen von einem israelischen Angriff auf iranisches Staatsgebiet berichteten. Die Notierungen für die beiden wichtigsten Sorten Brent und WTI zogen in der Spitze um etwa drei Dollar pro Barrel (159 Liter) an, geben aktuell aber bereits einen Teil ihrer Gewinne wieder ab.

Iranische Nachrichtenagentur meldet Explosionen
Der US-Nachrichtensender ABC News hatte zuvor einen US-Beamten mit der Aussage zitiert, israelische Raketen hätten eine Anlage im Iran getroffen. Die iranische Nachrichtenagentur Fars meldete, auf einem Flughafen in der zentral-iranischen Stadt Isafahan seien Explosionen zu hören gewesen, deren Ursache jedoch nicht unmittelbar bekannt war. Mehrere Flüge wurden über den iranischen Luftraum umgeleitet.

Angriff nur ein „symbolischer Akt“?
Auch wenn die Details noch unklar sind, sieht es, falls es sich um einen israelischen Treffer handelt, nach einer ziemlich begrenzten Vergeltung für den Drohnen- und Raketenangriff vom Samstag durch den Iran aus. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass es sich um einen „symbolischen Angriff“ handelte, der den Iran nicht zu einer aggressiven Reaktion zwingen wird, sagte der pensionierte General Israel Ziv im israelischen Fernsehsender Channel 12.

Sollte es sich nur um einen einzelnen Militärstützpunkt in Isfahan handeln, ist die Wahrscheinlichkeit nach ersten Einschätzungen von Experten groß, dass es sich nur um eine eher symbolische Rektion Israels handelt, die  aus iranischer Sicht keine größeren Vergeltungsmaßnahmen erfordern würde.

Iranischer Staatssender: Lage in Isfahan ist ruhig
Bislang hat es Beobachtern zufolge den Anschein, dass der Iran das Ausmaß des Vorfalls herunterspielt. Es scheint keine massiven Explosionen in oder um Isfahan gegeben zu haben. Der staatliche Rundfunksender schildert die Lage in Isfahan als ruhig. Zudem hätten staatliche Medien Berichte dementiert, wonach das oberste Sicherheitsgremium des Landes eine Dringlichkeitssitzung einberufen habe.

Angst vor Versorgungsengpässen
Sofern sich die Lage aber dennoch zuspitzen sollte, werden nach Einschätzung der Rohstoffanalysen der ING die Ängste an den Ölmärkten vor einer weiteren Eskalation zunehmen. Und damit auch die Befürchtungen, dass man sich  möglicherweise auf eine Situation zubewege, in der Ölversorgungsrisiken zu tatsächlichen Versorgungsunterbrechungen führen.

Das große Risiko für die Ölmärkte bei einem sich ausweitenden Krieg im Nahen Osten besteht darin, dass die Ölexporte aus dem Arabischen Golf unterbrochen würden. In der Region werden täglich mehr als 20 Millionen Barrel Öl gefördert. Eine Unterbrechung oder Schließung der Straße von Hormus, einer wichtigen Engstelle zwischen Iran und Oman, durch die täglich ein Fünftel der weltweiten Ölproduktion fließt, würde die Ölpreise ebenfalls in die Höhe schnellen lassen.

Aufschläge beim Heizöl
Nachdem die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute morgen nach oben tendieren, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region etwa +0,30 bis +1,30 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Donnerstag.

Die Ölpreise starten leicht erholt in den heutigen Handelstag, nachdem sie zur Wochenmitte deutlich unter Druck geraten waren. So fiel gestern die Atlantiksorte um 3% auf 87,29 Dollar pro Barrel, während es für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 3,1% auf 82,69 Dollar pro Barrel nach unten ging. Damit verzeichneten die beiden wichtigsten globalen Ölsorten ihren größten Rückgang seit dem 20. März dieses Jahres.

US-Ölvorräte steigen fast doppelt so stark wie erwartet an
Gleich mehrere Faktoren hatten gestern für Druck auf den Ölmärkten gesorgt. So waren etwa die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 2,7 Millionen Barrel auf 460 Millionen Barrel gestiegen.  Damit lagen sie fast doppelt so hoch wie die Erwartungen der Analysten, die von einem Anstieg um 1,4 Millionen Barrel ausgegangen waren.

Analysten sehen unmittelbare Kriegsgefahr gebannt
Zudem gehen einige Analysten mittlerweile nicht mehr davon aus, dass der Raketen- und Drohnenangriff des Irans auf Israel zu drastischen US-Sanktionen gegen die iranischen Ölexporte führen wird. Immerhin ist der Mullah-Staat der viertgrößte Ölexporteur innerhalb der OPEC.

Nach der Einberufung seines Kriegskabinetts am Montag hat Israel immer noch nicht über eine Antwort auf den iranischen Angriff entschieden. Von vielen Marktbeobachten wird dies als positives Signal im Hinblick auf die weitere Entwicklung im Nahen Osten gewertet. Der angekündigte iranische Drohnenangriff auf Israel könnte nach Ansicht von Analysten und Investmentbanken der vorläufige Höhepunkt der Eskalation gewesen sein.

Citigroup: 100 Dollar sind möglich
Nach Einschätzung anderer Marktteilnehmer dürfte die Ungewissheit über einen möglichen israelischen Vergeltungsschlag und die Frage, ob sich die bislang gezeigte Zurückhaltung durchsetzen wird, den Ölmarkt jedoch weiterhin in Atem halten.

So geht die Citigroup davon aus, dass die Spannungen im Nahen Osten „extrem hoch“ bleiben werden, was die Preise stützt. Dies hat die US-Bank dazu veranlasst, ihre kurzfristigen Preisprognosen anzuheben, wobei das Dreimonatsziel für West Texas Intermediate um 8 Dollar pro Barrel erhöht wurde.

„Unserer Ansicht nach ist eine mögliche Fortsetzung eines direkten Konflikts zwischen dem Iran und Israel auf dem aktuellen Markt nicht eingepreist, was unserer Einschätzung nach dazu führen könnte, dass die Ölpreise je nach Art der Ereignisse auf bis zu 100 Dollar pro Barrel steigen“, schrieben die Analysten in in einer Mitteilung an ihre Kunden.

Goldman Sachs: „Risikoprämie“
„Wir schätzen, dass die Ölpreise bereits vor den Angriffen des Irans am Wochenende eine Risikoprämie von 5 bis 10 Dollar pro Barrel widerspiegeln“, äußerten Analysten der US-Investmentbank  Goldman Group Sachs in einer Notiz. „Die mögliche israelische Reaktion auf den iranischen Angriff ist höchst ungewiss und wird wahrscheinlich das Ausmaß der Bedrohung für die regionale Ölversorgung bestimmen.“

SocGen: Mehr Risiko für direkte Militäraktionen
Benjamin Hoff, Global Head of Commodities Research bei Societe Generale SA, geht davon aus, dass das unmittelbare Risiko einer direkten Konfrontation zumindest vorerst eingedämmt wurde – zumindest vorerst. Gleichzeitig sei es komplexer geworden, die weitere Entwicklung  vorherzusehen , da die Möglichkeiten einer Eskalation, an der die USA beteiligt sind, zunehmen würden. Bei einer direkten militärischen Auseinandersetzung zwischen den USA sieht Hoff den Preis für Brent-Öl deutlich über 140 Dollar steigen.

Heizölpreise geben nach
Glücklicherweise stellt dieses Szenario eine Ausnahmesicht dar, weshalb die Ölpreise aktuell auch deutlich nachgeben. Nachdem die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, auch heute morgen deutlicher zurückgehen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet im frühen Handel je nach Region etwa -1,55 bis -2,25 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch zur Wochenmitte.

Die Ölpreise verzeichnen zur Wochenmitte im frühen Handel weitere Abschläge im Bereich von rund 0,6%, nachdem sie bereits am Dienstag geringfügige Verluste verbucht hatten. Aktuell notiert die Atlantiksorte Brent wieder unterhalb der Marke von 90 Dollar pro Barrel und verliert dabei 58 Cent. Der Preis für US-Rohöl der Sorte WTI notiert 62 Cent schwächer bei 84,74 Dollar.

Nachfragesorgen überwiegen geopolitische Spannungen
Die Spannungen im Nahen Osten werden aktuell vor allem von den Sorgen um die weltweite Nachfrage aufgrund der schwachen Wirtschaftsdynamik in China überstrahlt. Zu Wochenbeginn hatte das Statistikamt in Peking  für das erste Quartal unerwartet gute Konjunkturdaten gemeldet. Demnach war die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im ersten Quartal um 5,3%  gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen.

China: Trotz fragiler wirtschaftlicher Erholung…
Aber mehrere andere Wirtschaftsdaten aus dem März, darunter Immobilieninvestitionen, Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion, fielen schwächer als zuvor erwartet aus. Sie bestätigten damit, dass die Nachfrage im Reich der Mitte weiterhin schwach ist. Zudem stellen Wirtschaftsexperten die Nachhaltigkeit des Aufschwungs aufgrund hoher staatlicher Investitionen in Frage.

…importierte das Land 2023 so viel Öl wie nie zuvor
Welche Bedeutung Chinas wirtschaftliche Entwicklung für die Ölmärkte hat, zeigen die heute gemeldeten Zahlen zu den Rohölimporten für das Gesamtjahr 2023. Demnach stiegen diese im Vergleich zum Vorjahr um 10% und übertrafen den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2020. Damals hatte der weltweit größte Rohölimporteur den pandemiebedingten Preisverfall genutzt, um sich mit billigem Rohöl einzudecken.

Russland ist Pekings Tankstelle
Chinesische Raffinerien steigerten die Importe im vergangenen Jahr Analysen zufolge, um die Nachfrage nach Transportkraftstoffen zu decken und Rohstoffe für Chinas wachsende petrochemische Industrie zu produzieren.

Den Daten zufolge war Russland dank des günstigeren Rohölangebots im vergangenen Jahr Chinas wichtigste Quelle für Rohölimporte, die einen Anteil von 19% erreichten. Russland war auch der Lieferant, dessen Rohölverkäufe in China am stärksten anstiegen.

China profitiert von US-Sanktionen
Der sprunghafte Anstieg der chinesischen Rohölimporte aus Russland war das Ergebnis der verbilligten russischen Preise aufgrund der westlichen Sanktionen und der Preisobergrenzen für russisches Rohöl.

Während China große zusätzliche Mengen günstiges Rohöl aus Russland kaufte, verringerte es die teureren Einfuhren aus Westeuropa, insbesondere aus Norwegen und Großbritannien.

In diesem Jahr hat China bislang weiterhin große Mengen an Rohöl aus Russland importiert. Das Reich der Mitte profitiert dabei von dem Umstand, dass Rohöllieferungen auf dem Weg nach Indien durch die US-Sanktionen behindert und nach China umgeleitet werden.

Heizölpreise geben nach
Nachdem die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute morgen leicht zurückgehen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet im frühen Handel je nach Region etwa -0,40 bis -1,00 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch am Dienstag.

Die Ölpreise notieren am frühen Dienstagmorgen fester, nachdem sie gestern leichte Abschläge verzeichnet hatten. Vor dem Hintergrund, dass eine weitere Eskalation zwischen dem Iran uns Israel erst einmal nicht zu befürchten ist, hatten die Preise zeitweise um mehr als einen Dollar je Barrel (159 Liter) nachgegeben. Meldungen über einen beschlossenen israelischen Gegenschlag ließen die Ölnotierungen zu Handelsende wieder anziehen.

Letztlich gingen die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI um 0,4% bzw. 0,3% auf 90,10 bzw. 85,41 Dollar pro Barrel leichter aus dem Handel.

Ölpreise fallen: Iran erklärt Angriffe für beendet
Beide Ölsorten waren noch am Freitag, angesichts des anstehenden iranischen Militärschlags, auf den höchsten Stand seit Ende Oktober vergangenen Jahres geklettert. Der angekündigte Angriff des Mullah-Regimes hatte Befürchtungen an den Rohstoffmärkten befeuert, dass ein sich ausweitender regionaler Konflikt den Ölverkehr durch den Nahen Osten beeinträchtigen könnte.

Die Aussage des Irans, dass er seinen Vergeltungsschlag für beendet halte, hatte die Sorgenfalten vieler Marktteilnehmer wieder weniger werden lassen.

Wie fällt Israels Antwort aus?
„Ein Angriff wurde in den Tagen vor dem Anschlag weitgehend eingepreist. Auch der begrenzte Schaden und die Tatsache, dass es keine Todesopfer gab, bedeutet, dass Israels Reaktion vielleicht maßvoller ausfallen wird“, sagte Warren Patterson, Leiter der Rohstoffstrategie bei ING.

Sorge in den USA vor Gewaltspirale
In diesem Zusammenhang soll US-Präsident Joe Biden dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu mitgeteilt haben, dass sich die USA nicht an einem Gegenangriff gegen den Iran beteiligen werden. Noch gestern Abend unserer Zeit hatte die US-Regierung mit dem israelischen Regierungschef Netanjahu telefoniert, um ihre Sorgen vor einer Eskalation des Konflikts auszudrücken.

Goldman sieht trotz steigender geopolitischer Risiken begrenzten Aufwärtstrend für Ölpreise
Die renommierten Analysten von der US-Investmentbank Goldman Sachs rechnen trotz der jüngsten Ereignisse zwischen dem Iran und Israel nicht mit einem weiteren substanziellen Anstieg der Ölpreise. Die Rohstoffexperten verweisen in ihrem Kommentar auf den Umstand, dass Hedge-Fonds die dritte Woche hintereinander US-Energieaktien verkauft haben.

Die Gewinnmitnahmen seien nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass die Energieaktien angesichts des Anstiegs der Ölpreise um rund 20% seit Jahresbeginn ebenfalls deutlich zugelegt hatten.

Heizölpreise kaum verändert
Nachdem sich die Notierungen für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, heute Morgen einigermaßen stabil zeigen, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region etwa -0,05 bis +045 Euro pro 100 Liter weniger bzw. mehr bezahlen als noch zum Wochenauftakt.

Es hätte wohl alles noch schlimmer kommen können – das scheint der Konsens am Weltmarkt zu sein über den noch die dagewesenen Angriff des Iran auf Israel Samstagnacht. Die Ölpreise traten am Montagmorgen entsprechend auf der Stelle und gaben erste frühe Preisanstiege schnell wieder ab. Denn bisher ist der allseits befürchtete Flächenbrand im Nahen Osten, der auch den Ölsektor betroffen hätte, ausgeblieben.

 

Die Marktteilnehmer scheinen sich einig zu sein, dass das Risiko einer größeren Eskalation und von Vergeltungsschlägen durch Israel derzeit relativ gering ist. Tatsächlich hat Israels Kriegskabinett eine Entscheidung, wie man auf den iranischen Angriff reagieren wolle, zunächst vertagt. Die Weltgemeinschaft und mit ihnen die Ölmärkte reagieren erleichtert über die besonnene Reaktion der israelischen Regierung.

 

Diese dürfte auch damit zusammenhängen, dass die zahlreichen Drohnen und Raketen des Iran kaum Schaden angerichtet haben und größtenteils abgefangen werden konnten. Experten gehen davon aus, dass der Iran nicht all seine militärische Kraft aufgefahren hat, da eine komplette Eskalation und eine mögliche militärische Einmischung der USA in der Region auch nicht im Interesse Teherans ist. Zudem hatte die Islamische Republik im Vorfeld mehr oder weniger deutlich vor dem geplanten Angriff gewarnt.

 

Auch, wenn das sprichwörtliche Pulverfass also nicht explodiert ist und auch Israel bisher von einer militärischen Antwort absieht, wurde mit dem beispiellosen Angriff von Samstagnacht dennoch die Eskalationsspirale mindestens eine Stufe weiter gedreht. Von Entspannung im Nahostkonflikt kann also keinesfalls gesprochen werden, auch denn die Risikoprämie an den Ölbörsen sich wieder normalisiert hat.

 

Bei den Inlandspreisen ergeben sich damit heute nur geringfügige Abweichungen im Vergleich zu Freitagvormittag. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen heute je nach Region mit Preisunterschieden zwischen ca. -0,30 bis +0,20 Euro pro 100 Liter rechnen.

Nach dem Beschluss der Bundesregierung kann der Verkauf von XTL-Kraftstoffen und B10-Diesel an deutschen Tankstellen beginnen. Grundlage dafür ist die geänderte Verordnung über die Beschaffenheit und die Auszeichnung der Qualitäten von Kraft- und Brennstoffen (10. BImSchV).

 

Dazu sagt Prof. Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie: „Die Zulassung von XTL-Kraftstoffen für den Verkauf ist eine wichtige Ergänzung der Produktpalette. Damit können erstmals Dieselkraftstoffe, wie zum Beispiel HVO100 aus biogenen Rest- und Abfallstoffen auf dem deutschen Markt angeboten werden, die die Treibhausgasemissionen im Vergleich zur Nutzung rein fossilen Dieselkraftstoffs um bis zu 90 Prozent senken. Bisher waren im Rahmen der Standard-Dieselnorm EN 590 nur Beimischungen mit einem begrenzten Anteil erneuerbaren Komponenten möglich, die zu einer CO2-Emissionsreduzierung von bis zu 25 Prozent führen. Ebenso ermöglicht die Einführung von B10-Diesel mit einem Anteil von bis zu zehn Prozent Biodiesel, den bisherigen Anteil von bis zu sieben Prozent (B7) im Sinne von mehr Klimaschutz anzuheben.“

 

Wichtig sei es jedoch jetzt, für die Tankkunden und die Kraftstoffhersteller bessere Voraussetzungen für die Nachfrage und das Angebot zusätzlicher Mengen dieser klimaschonenden Kraftstoffsorte zu schaffen: „Dazu gehört insbesondere eine Reform der Energiesteuer, mit der Kraftstoffe nicht mehr wir bisher rein nach ihrem Volumen, sondern insbesondere nach ihrer Klimawirkung besteuert würden.“ Dieses schaffe einen wichtigen Anreiz für den notwenigen Einsatz alternativer Kraftstoffe, damit auch der Bestand an Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotor zum Erreichen der Klimaziele im Straßenverkehr beitragen kann.

 

Pressekontakt:

Alexander von Gersdorff, Rainer Diederichs

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Eine turbulente Handelswoche liegt hinter den internationalen Ölbörsen, die heute sogar mit einem leichten Minus enden könnte – und das, nachdem die Preise zum Anfang des Monats eine veritable Preisrallye hingelegt hatten. Haupttreiber für den Ölpreis bleibt die Risikolage im Nahen Osten, allerdings sind in dieser Woche einige Faktoren hinzugekommen, die die Preise eher drücken. Davon profitieren heute auch die Heizölpreise im Inland.

 

Möglicher Vergeltungsschlag Irans erhöht Risikoprämie
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober tobt der Krieg im Gazastreifen und hat die Risikolage im Nahen Osten massiv erhöht. Zuletzt hatten sich vor allem die Spannungen zwischen dem Iran und Israel verschärft, da Teheran Israel für den Angriff auf die iranische Botschaft in Damaskus Anfang April verantwortlich macht und mit Vergeltung gedroht hat. Dabei ist die größte Gefahr, dass sich der Krieg wie ein Flächenbrand auf andere Länder ausbreitet und dann auch die Ölversorgung in Mitleidenschaft zieht.

 

So hatte der Iran erst vorgestern mit der Sperrung einer wichtigen Wasserstraße, der Straße von Hormus, gedroht. Durch diese Passage vor der Küste des Iran werden täglich etwa 21 Millionen Barrel Öl transportier, also ein Fünftel des täglichen globalen Ölbedarfs. Eine Blockade dieses Transportweges würde die Preise an den Ölbörsen vermutlich explodieren lassen. Allerdings zeigt das Zögern des Iran – auch, was den angedrohten Vergeltungsschlag betrifft – dass eine stärkere Eskalation auch nicht im Interesse Teherans ist.

 

Dennoch rechnet man am Ölmarkt damit, dass der Iran in irgendeiner Form reagieren wird, zumal auch die USA in dieser Woche eindringlich gewarnt hatten, dass ein Vergeltungsschlag unmittelbar bevor stehen könnte. Experten rechnen damit, dass dieser allerdings eher von einer der Stellvertreterorganisationen, wie etwa der Hisbollah-Miliz aus dem Libanon, durchgeführt werden könnte. So lange der Markt auf diesen Vergeltungsschlag wartet, bleibt auch die Risikoprämie an den Ölbörsen erhöht.

 

Zinspolitik wirkt sich auch auf Ölbörsen aus
Allerdings sind in dieser Woche einige Faktoren hinzugekommen, die die Preise an den Ölbörsen eher nach unten drücken. Der wichtigste unter ihnen ist zweifellos die Zinspolitik der großen Notenbanken. Denn während die europäische Notenbank gestern klar signalisiert hatte, im Juni mit Zinssenkungen starten zu wollen, sieht es in den USA danach aus, als würde die Fed noch eine ganze Weile abwarten wollen.

 

Auch in den USA hatte man in den ersten Monaten des Jahres fest mit einer frühen Zinswende in diesem Jahr gerechnet. Doch die Konjunktur- und Inflationsdaten der letzten Monate haben den Anlegern in dieser Beziehung einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Denn die Preisteuerung ist in den USA längst nicht so stark zurückgegangen wie erhofft. Zudem scheint die US-Wirtschaft mit den hohen Zinsen recht gut zurecht zu kommen, so dass inzwischen frühestens im September mit einer Zinssenkung gerechnet wird.

 

Den Dollar hat das in den letzten Tagen ordentlich beflügelt. Die US-Währung schoss mit einem unerwartet starken Anstieg der US-Inflation am Mittwoch in die Höhe und belastete dadurch die Ölbörsen, denn Öl wird weltweit meist in Dollar gehandelt. Kostet dieser mehr, verlieren die Ölpapiere ihre Attraktivität für Anleger aus anderen Währungsräumen. Doch das ist nicht der einzige preisdrückende Faktor. Denn je länger die Hochzinsphase, so die Befürchtung, desto größer die Belastung für die Wirtschaft und damit auch die Ölnachfrage des größten Ölverbrauchers der Welt.

 

Heizöl zum Wochenende noch einmal günstiger
Mit diesen widerstreitenden Faktoren am Ölmarkt zeigte sich der Handel an den Ölbörsen in dieser Woche sehr schwankungsanfällig, was sich auch auf die Heizölpreise im Inland übertrug. Kurz vor dem Wochenende können die Verbraucherinnen und Verbraucher in der Bundesrepublik noch einmal von etwas günstigeren Preisen profitieren, denn 100 Liter Heizöl kosten heute im Vergleich zu gestern etwa -0,70 bis -1,30 Euro weniger.

Seit gestern gilt es: Mit der Änderung der 10. Bundesimmissionsschutzverordnung, die gestern vom Bundeskabinett verabschiedet wurde, darf nun der neue Biokraftstoff HVO 100 an den Markt gehen. Bis der Kraftstoff flächendeckend in Deutschland getankt werden kann, dürfte es allerdings wohl noch bis Mai dauern.

 

Neuer Biokraftstoff aus Abfallprodukten soll deutlich umweltfreundlicher sein
Der gemeinhin als Biodiesel bezeichnete Kraftstoff hat mit fossilem Diesel nicht mehr viel gemein, besteht er doch komplett aus Rest- und Abfallstoffen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gibt an, dass zur Zeit überwiegend nachhaltige Produkte wie zum Beispiel Altspeiseöl oder auch tierische Fette zum Einsatz kommen. Palmöl als Ausgangsstoff von Biokraftstoffen sei hingegen für die Anrechnung auf die Treibhausgasminderungsquote ausgeschlossen.

Der große Vorteil am neuen Biokraftstoff ist, dass im Vergleich zu fossilem Diesel bei der Produktion von HVO mehr als 90 Prozent an Treibhausgas-Emissionen eingespart werden können. Zudem dürfte die lokale Umweltbelastung in Städten und Gemeinden zurückgehen, da HVO deutlich sauberer und geruchsärmer verbrennt als der herkömmliche Diesel.

HVO 100 zunächst für Flottenbetreiber interessant
Die Uniti, der Bundesverband EnergieMittelstand e.V., begrüßt die Einführung des neuen Kraftstoffes und erwartet, „dass in der ersten Anlaufphase HVO 100 für Flottenbetreiber besonders interessant sein wird“. So könne man etwa bestehende CO2-Vorgaben auch mit Bestandsfahrzeugen leichter einhalten. Die Uniti wünscht sich deshalb auch eine Entlastung von HVO gegenüber fossilem Diesel bei der Energiesteuer, da so der Wirtschaft und dem Klima noch besser geholfen wäre.

Aufrüstung an den Tankstellen könnte noch etwas dauern
Bis die Tankstellenbetreiber im Bundesgebiet aufgerüstet haben und HVO flächendeckend getankt werden kann, dürfte es noch einige Wochen dauern. Insgesamt bleibt der Aufwand aber verhältnismäßig gering, so dass wohl schon ab Mai ein umfassendes Angebot bestehen wird. „Es bedarf keiner technischen Anpassungen oder Umrüstungen der Fahrzeuge oder des flächendeckenden Tankstellennetzes“, heißt es in einer Erklärung von ADAC, Uniti und anderer Branchenverbände.

Dabei wird HVO kein bestehendes Produkt ersetzen, sondern als zusätzliches Angebot in den Markt eingeführt. Erkennbar soll er für Verbraucherinnen und Verbraucher durch den Zusatz „XTL“ werden, der sogenannte Power-to-Liquid-Kraftstoffe kennzeichnet, die auf einem festen oder gasförmigen Energieträger wie zum Beispiel ölhaltigen Abfall- und Reststoffen oder grünem Strom als Ausgangsstoff basieren.

Keine Umrüstung bei modernen Dieselmotoren notwendig
Tanken kann HVO dann theoretisch jeder, der ein Fahrzeug mit einem Dieselmotor besitzt. Eine Umrüstung sei nicht nötig, so Verkehrsminister Volker Wissing, der sagt: „Moderne Dieselmotoren sind grundsätzlich dafür geeignet“. Auch leichte und schwere Nutzfahrzeuge können laut Bundesministerium für Digitales und Verkehr ohne Vorbereitung auf den neuen Kraftstoff umsteigen, allerdings seien für die offizielle Freigabe von Kraftstoffen für einen Motor die Fahrzeughersteller verantwortlich.

Darauf weist auch der ADAC hin, der fordert, dass „dringend weitere umfassende Herstellerfreigaben für bisherige Pkw-Modelle“ benötigt würden, damit HVO 100 auch von den Verbrauchern angenommen werde. Aktuell lägen solche Freigaben nur für wenige Modelle der Marken Audi, BMW, Citroën/Peugeot/Opel, Nissan, Renault/Dacia, Seat/Cupra, Skoda, Toyota, Volvo und VW vor.

Hohe Herstellungskosten machen HVO teurer als herkömmlichen Diesel
Für den neuen Biokraftstoff HVO wird an den Tankstellen wohl etwas mehr gezahlt werden müssen, als für fossilen Diesel. Das Bundesministerium begründet diesen Preisunterschied mit den teureren Herstellungskosten um die Treibhausgas-Emissioneinsparung einhalten zu können. Laut dem Bundesverband freier Tankstellen, die sich auf Erfahrungen aus Ländern berufen, wo HVO bereits getankt werden darf, liegt der Preisunterschied bei 15 bis 10 Cent pro Liter. Da HVO allerdings von der steigenden CO2-Bepreisung ausgenommen ist, werden sich die Kosten auf längere Sicht angleichen.

München (ots) – Die aktuell angespannte Lage auf dem Ölmarkt schlägt sich auch in den Preisen an den Zapfsäulen nieder, wenngleich in überdeutlichem Maße. Das ergibt die heutige ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland. Danach kostet ein Liter Super E10 im bundesweiten mittel derzeit 1,850 Euro und damit 1,7 Cent mehr als in der vergangenen Woche. Noch drastischer ist der Preis für Diesel gestiegen: Für einen Liter müssen die Autofahrerinnen und Autofahrer aktuell 1,757 Euro bezahlen – ein Plus von 2,5 Cent.

 

Der Ölpreis der Sorte Brent hat im Wochenvergleich nochmals leicht zugelegt und liegt nun knapp unterhalb der Marke von 90 US-Dollar je Barrel. Daran gemessen steigen die Kraftstoffpreise aber überproportional, zumal der Euro im Wochenverglich wieder fester notiert. Ein stärkerer Euro in Relation zum US-Dollar sollte – bei gleichbleibendem Ölpreis – zu günstigeren Preisen an den Zapfsäulen führen, weil Öl üblicherweise in der US-Währung bezahlt wird. Die Preisdifferenz zwischen den beiden Kraftstoffsorten ist in der vergangenen Woche somit wieder ein Stück kleiner geworden. Zuletzt hatte sich Benzin sehr viel stärker verteuert als Diesel, und die Preisschere zwischen den beiden Sorten war kontinuierlich größer geworden. Insgesamt bewegen sich die Preise aber aus Sicht der Verbraucher in die falsche Richtung.

 

Kraftstoffpreise im Wochenvergleich
Bildquelle: ADAC e.V.

 

Der ADAC empfiehlt: Wer beim Tanken sparen möchte, sollte am besten abends an die Zapfsäule fahren. ADAC Auswertungen zeigen, dass die günstigste Zeit zum Tanken vor allem zwischen 20 und 22 Uhr liegt, aber auch zwischen 18 und 19 Uhr sind die Preise besonders niedrig. In den Morgenstunden ist Tanken meist um mehrere Euro teurer.

 

Schnelle und praktische Hilfe bekommen Autofahrer mit der „ADAC Drive App“, die die Preise nahezu aller über 14.000 Tankstellen in Deutschland zur Verfügung stellt. Ausführliche Informationen zum Kraftstoffmarkt und aktuelle Preise gibt es auch unter www.adac.de/tanken.

 

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Die schlechte Stimmung an den Finanzmärkten sorgte gestern für nachgebende Preise auch an den Ölbörsen. Profitieren können davon heute die Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet, denn auch die Heizölpreise haben im Zuge dieses Preisrutsches ein gutes Stück nachgegeben.

 

Lang erwartete Abwärtskorrektur nach überhitzter Preisrallye
Nachdem die internationalen Rohölpreise noch am Freitag auf neue Jahreshochs geklettert waren, kam es gestern Nachmittag endlich zu der schon länger erwarteten Abwärtskorrektur. Die Preisrallye hatte sich in den vergangenen Tagen und Wochen aufgrund der geopolitischen Risiken im Nahen Osten und der massiven Angebotsreduzierung der OPEC+ auf immer neue Höhen geschraubt. Doch kluge Anleger wissen, dass eine solche Preisrallye nicht ewig währen kann und so kam es gestern dann zu umfangreichen Gewinnmitnahmen.

 

Nachlassende Euphorie an Finanzmärkten drückt auf Ölmarktstimmung
Sie ließen sich dabei von der nachlassenden Euphorie an Dow Jones und DAX anstecken lassen, die im Zuge größerer Zinsunsicherheit ihr Preisrallye ebenfalls beendet haben. Denn während die europäische Zentralbank zuletzt klar signalisiert hatte, die hohen Leitzinsen schon bald wieder senken zu wollen, ist bei der amerikanischen Notenbank Federal Reserve gefühlt alles möglich. So glauben einige Experten an eine erste Zinssenkung im Juni, andere halten es für möglich, dass die Leitzinsen in diesem Jahr gar nicht gesenkt werden.

 

Warten auf die Zinswende – Notenbanken im Fokus
Die internationalen Notenbanken, darunter auch EZB und Fed, hatten in den letzten beiden Jahren als Antwort auf die zahlreichen Krisen und die damit einhergehende massive Inflation die Leitzinsen immer wieder angehoben. Damit konnten sie die Preisteuerung zwar eindämmen,  mussten aber in Kauf nehmen, dass die Wirtschaft recht stark belastet wurde. Entsprechend waren die Rufe nach einer baldigen Zinswende immer lauter geworden.

 

Die EZB hält ihre nächste Ratssitzung am Donnerstag ab und wird danach ihre Zinsentscheidung bekanntgeben. Wahrscheinlich wird der Leitzins im Mai noch einmal unangetastet bleiben, doch die Marktteilnehmer rechnen mit Hinweisen auf deutliche Zinssenkungen ab Juni. Die Fed tagt erst wieder am 1. Mai, so dass bis dahin noch drei Wochen Zeit bleiben, um über die weitere Marschrichtung der US-Notenbank zu spekulieren. Die Unsicherheit an den Finanzmärkten dürfte also groß bleiben und sich gegebenenfalls auch auf die Ölbörsen übertragen.

 

Heizölpreise sinken mit nachgebenden Ölbörsen
Für die Heizölpreise im Inland sind nachgebende Ölbörsen allerdings eine gute Nachricht, so dass auch heute wieder Schnäppchen gemacht werden können. Wer noch Platz im Tank hat, zahlt heute für 100 Liter etwa -1,05 bis -1,65 Euro weniger als am Dienstagvormittag.